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Frische Garnelen aus Glückstadt

Es riecht nach Meer. Eine kreisende Strömung bewegt das 29 Grad warme Wasser. Tausende White Tiger Garnelen leben darin unter subtropischen Bedingungen. Und das mitten in Glückstadt!

In der Herrenweide, direkt neben der Papierfabrik Steinbeis, steht Europas größte nachhaltige Garnelenfarm. Hinter den unscheinbaren Hallenwänden verbirgt sich Unglaubliches: Auf der Fläche eines Fußballfeldes hat HanseGarnelen eine geniale Kreislaufanlage errichtet. Ein perfektes Ökosystem, in dem die sensiblen Tropenbewohner in tierwohlgerechten Becken aufwachsen. Die gesamte Anlage verbraucht im Jahr nicht mehr Energie als zwei Durchschnittshaushalte.

Wie ist das möglich? „Wir nutzen ganz einfach physikalische Effekte“, erklärt Geschäftsführer Rupert Baur bei unserem Rundgang. „Jeder Kreislauf erzeugt Nebenprodukte. Und die führen wir unserem System wieder zu.“ Alles wird verwertet. Der Einfallsreichtum des studierten Maschinenbauers und seines Teams aus Ingenieuren, Biologen und Fischwirten kennt dabei keine Grenzen. „Jede Idee ist willkommen“, sagt Baur, „Fehler sind ausdrücklich erwünscht, um Neues zu lernen.“

„Wir wollen mit der Anlage in Glückstadt beweisen, dass man Garnelen und auch Fische in höchster Qualität sauber und gewinnbringend produzieren kann. In Zukunft wollen wir weitere Anlagen bauen, in denen verschiedene Fischsorten gezüchtet werden können. Wir möchten damit einen Impuls für die nachhaltige Produktion von gesunden und hochwertigen Lebensmitteln setzen und wesentlicher Teil dieser Entwicklung werden.“

Rupert Baur, Gründer und Geschäftsführer von HanseGarnelen

Mit Abwärme des Nachbarn Steinbeis werden die Garnelenbecken komplett klimaneutral beheizt. Große Kühlsegel, an denen Wasser herunterläuft, erfrischen die Luft und helfen beim Erzeugen von Eis. Ein selbst entwickelter Biofilter hält die Becken sauber. Derzeit experimentiert man mit Ostsee-Algen, um das Abwasser zu reinigen und neue Produkte zu entwickeln. Die gesamte Produktion ist frei von Mikroplastik, künstlichen Zusätzen, Schadstoffen und CO2. In einem intakten ökologischen Kreislauf, wie es ihn in der freien Natur kaum noch gibt, wird ein absolutes Qualitätsprodukt erzeugt: die sauberste Garnele der Welt.
Als wir nach der Besichtigung wieder im kühlen Glückstädter Nordwind stehen, läuft auch unser Kreislauf auf Hochtouren. Nicht nur wegen des Temperaturunterschieds – es ist der Erfindergeist hinter diesem jungen innovativen Unternehmen, der unsere Herzen höher schlagen lässt. Klimaneutral und gleichzeitig profitabel wirtschaften ist keine romantische Utopie, sondern machbar: „Wir sind gerade dabei, in die Gewinnzone zu fahren“, freut sich Rupert Baur.

„Wir wollen mit der Anlage in Glückstadt beweisen, dass man Garnelen und auch Fische in höchster Qualität sauber und gewinnbringend produzieren kann. In Zukunft wollen wir weitere Anlagen bauen, in denen verschiedene Fischsorten gezüchtet werden können. Wir möchten damit einen Impuls für die nachhaltige Produktion von gesunden und hochwertigen Lebensmitteln setzen und wesentlicher Teil dieser Entwicklung werden.“

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