Der siebenjährige Johann steht sprungbereit im Gras. Prüfend wandert sein Blick zur einige Meter entfernten Feuerstelle. Sein blondes Haar ist zerzaust, die Wangen glühen. Er weiß, das schafft er: Johann nimmt Anlauf, springt hoch, macht einen Riesensatz über die Flammen. Jubelnd rennt er zum Startpunkt zurück, während seine Schwester sich zum Sprung bereit macht. Es ist neun Uhr abends am 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres.
Sonnenwendfeier auf Hof Basten.
„Der Sprung über das Johannisfeuer ist ein alter nordischer Brauch zur Mittsommernacht“, erzählt Johanns Mutter Katharina Ehlers, die den Hof gemeinsam mit Ehemann Malte und Schwiegermutter Ellen bewirtschaftet. „Es ist eine Mutprobe und ein Glücksritual. Das Feuer symbolisiert die Kraft der Sonne, soll Gesundheit, Glück und eine gute Ernte bringen.“