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Ihr macht die Welt ein bisschen besser

Große Spendenaktion: Wie bereits 2024 spenden Eure Stadtwerke Itzehoe auch in diesem Advent 1.000 Euro an fünf Initiativen. Erfahrt mehr über die Spendenaktionen in diesem Beitrag!

Dienstagmorgen in Itzehoe. Vor der St. Laurentii-Kirche weht der Duft von Weißkohleintopf. In der kleinen Küche am Kirchturm wird geschnippelt, geschält und gekocht. Seit 15 Jahren gibt es die „Terrine am Turm“, die weit mehr ist als eine Suppenküche: ein Ort der Nähe und des Miteinanders. „Viele Menschen wünschen sich Gemeinschaft, ein warmes Essen und gute Gespräche“, sagt Hedwig Welz (84), die seit Jahren jeden Dienstag zum Helfen kommt. Zusammen bereitet das ehrenamtliche Team für rund 60 bis 70 Gäste Eintöpfe zu.

Wärme schenken mit der Spende eurer Stadtwerke Itzehoe

Doch nicht nur das Essen ist wichtig. Pattorin Wiebke Bähnk, die das Projekt seit Jahren begleitet, weiß „Neben dem Nötigsten fehlt es vielen Menschen an Zuwendung und sozialer Unterstützung.“ Umso dankbarer ist sie für die Hilfe eurer Stadtwerke Itzehoe. Die haben, wie bereits im vergangenen Jahr, eine große Spendenaktion gestartet und unterstützen dabei fünf lokale Organisationen – die Terrine am Turm ist eine davon. Mit dem Tausender aus der Aktion können Lebensmittel und Küchenutensilien Liter Eintopf ausgegeben hat. Denn der wärmt nicht nur den Magen – sondern auch das Herz.

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Gemeinsam gegen die Einsamkeit

Bei KIBIS in der Viktoriastraße 10a stehen frischer Kaffee und Brötchen bereit. Der Frühstückstreff der Initiative lädt ein: Ein großer Tisch, gemütliche Polstermöbel und über allem das Summen von Gesprächen. Hier sitzt man zusammen, isst, redet, lacht – und findet Gemeinschaft. Für viele ist es ein Lichtblick in einem oft einsamen Alltag.

„Einsamkeit ist eines der größten Probleme unserer Gesellschaft“, sagt Christine von Bargen, Vorsitzende des Trägervereins Teestube e.V., der KIBIS organisiert. „Besonders in schwierigen Lebenslagen brauchen die Menschen Orte, an denen sie sich öffnen können.“ KIBIS bietet über 50 Selbsthilfegruppen im Kreis Steinburg an – für jedes Bedürfnis, ob es um familiäre Krisen, Suchtprobleme, psychische Belastungen oder eine chronische Erkrankung geht. Und wenn es noch keine passende Gruppe gibt? „Dann helfen wir, eine neue zu gründen“, verspricht von Bargen.

„Einsamkeit ist eines der größten Probleme unserer Gesellschaft.“ – Christine von Bargen, Vorsitzende des Trägervereins von KIBIS

Lesen mit Herz: Die Mission der Bücher-Oma

Es ist ein sonniger Mittag, und Ellen Golinja betritt die Oelixdorfer Grundschule. Die Pensionärin strahlt, denn gleich trifft sie Kiara, acht Jahre alt. Die beiden haben eine Mission: gemeinsam lesen. Aber nicht einfach so – in einem geschützten Raum, ganz ohne Druck. Ellen Golinja ist Leselernhelferin bei MENTOR e.V., einem Verein, der Kindern hilft, die Probleme mit dem Lesen haben.

„Manchmal kann Kiara sich nicht so richtig konzentrieren“, sagt Ellen lächelnd. „Aber das ist gar nicht schlimm – dann spielen wir einfach zwischendurch was.“ Heute haben die beiden ein Buch ausgesucht,
das Kiara besonders interessiert. „So wecken wir die Freude am Lesen und an der Literatur“, erklärt Ellen. Für die 69-Jährige ist jede Stunde mit Kiara eine kleine Herzensangelegenheit.

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MENTOR e.V. hat sich Teilhabe und Bildungschancen für Kinder auf die Fahne geschrieben – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Denn wer lesen kann, dem stehen viele Türen offen. Und für Ehrenamtliche wue Ellen Golinja ist es eine Gelegenheit, etwas zurückzugeben und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

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Ein Neuanfang für Laura und ihre Kinder

Die fünfjährige Stella spielt mit Bastelsachen, während ihr kleiner Bruder Levi, sieben Monate alt, zufrieden auf Mamas Schoß sitzt. Laura, 23 Jahre alt, ist alleinerziehend und lebt aktuell mit ihren Kindern bei ihrer Oma – eine Notlösung, denn die junge Mutter sucht verzweifelt nach einer eigenen Wohnung. „Ich wurde mit 17 Mama“, erzählt sie. „Die ersten Jahre war ich in einer Mutter-Kind-Einrichtung, aber danach wurde es schwierig.“

Ohne Einkommen außer 300 Euro Elterngeld und mit unbearbeiteten Anträgen auf Unterstützung steht sie vor großen Herausforderungen. „Die Ämter sind überlastet“, erklärt Heike Bader von „Der bunte Kreis“, der Laura bei Anträgen und Formalitäten hilft.

Die Einrichtung unterstützt jährlich rund 200 Familien in schwierigen Lebenslagen – insbesondere, wenn Kinder besondere Bedürfnisse haben, schwer krank sind oder Familien plötzlich vor unerwarteten Problemen stehen.

„Ich wurde mit 17 Mama.“

Lauras größter Wunsch bleibt ein eigenes Zuhause für sich und ihre Kinder. Bis dahin schenkt der bunte Kreis ihr Halt und Hoffnung. Mit der Stadtwerke-Spende sollen Weihnachtsgeschenke für betroffene Familien finanziert werden – ein kleiner Lichtblick in schwierigen Zeiten.

Ein sicherer Hafen für Frauen in Not

Wir treffen zwei Frauen, die sich mit großem Engagement für das autonome Frauenhaus Itzehoe einsetzen: Heike Siemssen-Bielenberg vom Förderverein und eine anonyme hauptamtliche Mitarbeiterin.
Auch die Adresse des Frauenhauses bleibt geheim – zum Schutz der Frauen und Kinder, die hier Zuflucht finden. „Manche Frauen stehen mitten in der Nacht im Pyjama mit ihren Kindern vor der Tür“, erzählt die Mitarbeiterin. Sie kommen aus verzweifelten Situationen ohne Ausweg. Das Frauenhaus bietet Platz für 20 Personen, doch oft reicht das nicht. „Wir vermitteln Frauen in andere Frauenhäuser, manchmal sogar in andere Bundesländer.“ Der Neuanfang ist hart. Auch die Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist schwierig. Doch das Frauenhaus ist mehr als ein Schutzraum. „Hier entstehen Freundschaften, beim gemeinsamen Kochen oder in Gesprächen“, erzählt Heike, die sich nach 25 Jahren Arbeit dort ehrenamtlich engagiert. Die Aufenthaltsdauer variiert von Monaten bis zu zwei Jahren. „Eine ehemalige Bewohnerin schickt mir seit 20 Jahren jedes Weihnachten eine Postkarte“, sagt Heike lächelnd.

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Die Landesmittel decken nur das Nötigste, weshalb der Förderverein mit einer Notkasse schnelle Hilfe leistet – etwa für Babynahrung oder Windeln. Spenden ermöglichen auch Lichtblicke wie Adventskränze, Ausflüge oder Weihnachtsgeschenke. „Die Stadtwerke- Spende nutzen wir, um Frauen und Kindern eine schöne Weihnachtszeit zu bereiten.“

2024 erreichte häusliche Gewalt in Deutschland einen neuen Höchststand:

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Menschen sind betroffen. Das ist ein Anstieg von 3,8 Prozent.

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Prozent der Betroffenen sind Frauen.

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Femizide – fast jeden Tag ein Mord

Zusammen stark

Ehrenamtliche und Engagierte schenken Zeit, Energie und Menschlichkeit. Ihre Botschaft: Nähe kann man nicht kaufen, aber schenken. Ihr möchtet euch selbst einbringen, ein Hilfsangebot wahrnehmen oder spenden?

Kontakte und Spendenkonten:

Terrine am Turm

Kirchenstraße 8

0 48 21 1788508

Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde

DE83 2225 0020 0090 7620 71

Sparkasse Westholstein

KIBIS Selbsthilfekontaktstelle
& Begegnungstreff
Viktoriastr. 10 a
04821 600 133

Teestube Itzehoe
Selbsthilfetreff e.V.
DE02 2019 0109 0063 0214 90
Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe

MENTOR – Die Leselernhelfer
Itzehoe e.V.
Elbbeblick 24
04821 952090

MENTOR –
Die Leselernhelfer Itzehoe e.V.
DE21 2225 0020 0090 0049 38
Sparkasse Westholstein

Der bunte Kreis
Westholstein Itzehoe
Robert-Koch-Str. 2
04821 772-1401-1402

Gesundheit aktiv GmbH
DE16 2225 0020 0000 4008 90
Sparkasse Westholstein

Autonomes
Frauenhaus Itzehoe
04821 617 12

Autonomes Frauenhaus Itzehoe
DE02 2225 0020 0033 0825 76
Sparkasse Westholstein

Auch im vergangenen Jahr waren die Weihnachtswichtel eurer Stadtwerke unterwegs, um Initiativen in der Region zu unterstützen. In diesem Beitrag könnt ihr nachlesen, welche Organisationen wir 2024 besucht haben:

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